Und noch höher hinaus, nochmal 600 Höhenmeter drauf. Gerade mal die Hälfte von dem, was wir gestern bewältigt haben. Und dennoch war’s anstrengend genug. Der Weg wurde zusehends weniger gut begehbar. In der Karte macht sich das dadurch bemerkbar, daß die roten Wegestriche erst dünner werden, dann durch Punkte ersetzt werden, und schließlich durch kaum noch zu erkennende graue Minipunkte fortgeführt werden.
Stellenweise, gerade unter dem Stolemberg und am letzten Grat kurz vor der Mantova-Hütte (3470m), war der Weg mit Seilen versichert. Schienen die ersten noch ziemlich überflüssig, war ich später schon mal froh, daß da eins war.
Mitten auf dem Weg bot sich die Seilbahn-Station Punta Indren an für eine Cappuchino-Pause. Diese Seilbahn führt, über zwei Anschlüsse, aus dem Alagna-Tal herauf. Eigentlich hatte man in der Gegend ein Sommer-Ski-Gebiet einrichten wollen. Aber so richtig hat das nicht geklappt. Die Gletscher sind an der Stelle noch nicht schneesicher genug und Ski fahren ist wohl doch nix im Sommer. Jedenfalls war’s in der Station relativ leer.
Kurz nach Punta Indren ging es auf den ersten Gletscher. Allerdings hat Matthias den noch nicht ernst genommen. Da war anfänglich auch wirklich ein breit gespurter Weg. Viele Wanderer hat den sonst harschen Schnee dort angetaut und eine tiefe Rinne hinterlassen, in der man wunderbar sicher gehen konnte. Danach kamen wir über ein völlig vereistes Stück, in dem aber so viele Steine eingeschlossen waren, daß man ebenfalls festen Halt hatte. Aber danach kam dann auch mal ein vereistes Stück ohne Steine. Und da wurde es doch ein wenig rutschig und ich hätte gerne meine Steigeisen ausprobiert. Nunja, hätte mal was sagen sollen. Später stellte sich heraus, daß es den meisten anderen auch nicht anders ging.
KB1/21. Die Guglielmina verabschiedet uns natürlich mit Nebelwolken, was aber früh morgens ganz romantisch aussehen kann. (Blick aus dem Fenster unseres Zimmers. Links hinten die Hütte Cittá di Vigevano.) Matthias hat mehrfach behauptet, von dort aus auch schon mal Mailand in der Ferne gesehen zu haben. Können wir nicht bestätigen…
APS2/17. Um den Stolemberg herum wird der Weg etwas steil, ist aber mit Seil versichert.
APS2/18. Das Stück vereister Gletscher mit den eingeschlossenen Steinen. Trotz leichten Gefälles prima Halt.
APS2/19. Die Mantova-Hütte. An dem Tag war ziemlich was los; wir waren wohl nicht die einzigen, die ihren Mantova-Aufenthalt wegen der Sektionsreservierung am Vortag um einen Tag verschoben haben. Einige, offenbar ohne Reservierung, haben sogar im Vorraum übernachtet, in dem der Hüttenwirt aber netterweise den Ofen brennen ließ.
APS2/20. Und so sieht eine typische Hütte von drinnen aus, wenn man gerade auf den nächsten Gang wartet 😉 (v.l.: Burgi, Klaus, Matthias, Albin, Norbert, Vera)
KB1/22. Die Gletscher-Landschaft vor der Mantova-Hütte: Vorne rechts, der Gletscher, der so steil abzubrechen aussieht (wenn man drüberläuft ist’s halb so schlimm), ist der Garstelet-Gletscher. Ganz links im Bild der Lys Orientale Eisbruch, den wir schon von der Alta Luce aus gesehen haben. Rechts oben versteckt sich die Pyramide Vincent in den Wolken. Die ist morgen fällig!
Originally Created: 08/21/2003 12:30:04 AM
Last Edited: 08/24/2003 06:44:36 PM