5. Tag, Donnerstag, 24.07. – Abstieg ins Alagna-Tal, Pastore-Hütte (1575m)
Die Strecke war an diesem Tag vergleichsweise lang, erkennt man schon daran, daß ich die den Kartenmaßstab vergrößern mußte, um alles drauf zu bekommen. Es ging im Großenganzen bergab: Angefangen an der Guglielmina-Hütte auf 2870m ging’s hinab nach Alagna, einem alten Walser-Ort auf etwa 1200m. Den Ort haben wir uns kurz angeguckt, leckere Baguettes mit Parma-Schinken gegessen, Kaffee getrunken, Eis gegessen. Und auf den Bus gewartet. Der dann doch nicht kam. Italienische Bus-Fahrpläne sind wirklich nicht einfach zu verstehen (siehe Anreise Tag 1).
Aber wir haben ja schließlich eine Bergwander-Tour gebucht, kein Busfahrt-Sightseeing. Also sind wir die letzten 6km Richtung Pastore-Hütte auch noch gelaufen. War erst an der Straße entlang zwar nicht so reizvoll, aber zügig. Nach wurde es dann wieder unwegsamer und ging auch wieder bergan. Gegen späten Nachmittag waren wir dann auf der Pastore-Hütte (1575m).
Die Pastore-Hütte besteht aus vier alten Walser-Häusern. Eines dient als Restaurant und Rezeption, eines als Waschhaus und in zweien wird übernachtet. Wobei der Platz doch recht eng war. Wir haben ja nichts dagegen, zu sechst auf einem Zimmer zu schlafen; aber die Dimensionen war schon etwas beengt. Ansonsten aber eine herrliche Hütte, eben mal was ganz anderes. Und außerdem qualitativ und quantitativ hervorragendes Essen! Da freut man sich schon drauf, am nächsten Abend wieder dort speisen zu dürfen.
APS2/8. Der Morgen an der Guglielmina war mal wieder neblig, es vielen auch ein paar Tropfen Regen. Aber den Regenschutz für den Rucksack habe ich doch noch vor Abmarsch wieder verstaut. So schlimm war’s dann doch nicht.
APS2/11. Auf dem Weg nach unten ergab sich ein schönes Schauspiel der Wolken über dem Alagna-Tal. (im Vordergrund: Norbert, Matthias)
APS2/9. Hier sind wir bereits weit hinter Alagna, auf den letzten paar Meter Aufstieg zur Pastore-Hütte… (Albin, Burgi, und Klaus’ linke Hälfte ;-))
APS2/10. …wo uns eine Haus- und Hof-Hündin empfing. Sie sprach aber wenig Deutsch ;-))
6. Tag, Freitag, 25.07. – Rundwanderung im Talschluß des Sesia-Tals
Der Sesia-Fluß ist ein reiner Gletscherfluß, gespeist durch die Gletscher an der Ostflanke des Monte Rosa. Und durchaus schön anzusehen. Der Tag sollte ein Ruhetag werden: Einfach ein bißchen Umherwandern, mittags ein Picknik und nachmittags zurück auf der Pastore-Hütte.
Das Picknik-Paket, das wir von der Hütte mitbekamen, war wiederum extrem lecker: Salami, Schinken, Käse, einfach herrlich. Und all das im Schatten der Berge, die wir in den nächsten Tagen noch erklimmen wollten. Ganz oben, auf dem höchsten Punkt, sah man ab und zu die Cappana Regina Margherita blinken, die höchste Hütte Europas, 3000 Meter über uns. Da wollten wir noch hin–später…
Der Versuch, im Talschluß über die Sesia zu kommen, scheiterte leider. Der Fluß erwies sich als zu breit. Norbert und ich hatten schon am Vortag mit einem erschöpften deutschen Paar gesprochen, die in der Ecke den Weg verloren hatten, und über den Fluß nicht wieder zurück kamen. Letztlich waren sie teilweise durchgewatet. Dementsprechend naß waren sie. Wir hatten an einem offiziellen Ruhetag nicht vor, ähnliches zu vollbringen, und sind irgendwann abgedreht und haben schließlich ein schönes Plätzchen etwa 500m oberhalb der Hütte zwischen Vale de Pisse und Sesia-Tal gefunden für das Picknik.
Als wir zurückkamen zur Pastore-Hütte war dort der Teufel los: Irgendeine Schule oder ähnliches hatte Ausflug und jede Menge italienische Jugendliche versuchten, mit diversen Kunststücken und Fußballspielen die anwesenden Mädchen zu beeindrucken. Wenn man sich an der Lautstärke nicht störte (die schon ungewöhnlich war, war es die letzten Tage doch so schön ruhig), war es ein interessantes Schauspiel zum Zuschauen.
KB1/12. Die Pastore-Hütte früh am Morgen. Deutlich erkennt man die Walisische Bauweise, insbesondere die Balkone mit Querbalken, ursprünglich wohl zum Trocknen von Heu oder ähnlichem gedacht. Waren uns sehr willkommen, um unsere Kleidung zu trocknen.
KB1/13. Blick auf das Gastraum-Gebäude. Im Hintergrund die Signalkuppe, eine der höchsten Gipfel des Monte Rosa-Gebiets, auf dem die Margherita-Hütte thront.
APS2/11. Der Weg weg von der Pastore-Hütte führte durch Kuh-Wiesen. Naja, nicht wirklich Wiesen, aber echte Kühe. Am rechten Bildrand sieht man ein Paradebeispiel eines Steinmännchens; so groß werden sie selten. (links Albin, weiter vorne Klaus, von ihm verdeckt Matthias)
APS2/12. Über diesen Seitenarm der Sesia kamen wir noch mit Baumes Hilfe. (Klaus, Matthias)
APS2/13. Später wurde es dann immer unwegsamer im Dickicht. Das, zusammen mit dem an dem Tag nicht überquerbaren Sesia-Hauptarm, zwang uns, eine andere Route einzuschlagen. (Vera, dahinter Matthias)
APS2/14. Auf einem Kamm am südwestlichen Rand des Sesia-Tals, angrenzend an das Valle de Pisse, fanden wir ein schöne Stelle für das ausgiebige Picknik mit Salami, Schinken und Käse. Und das können die Italiener! Dies also das Foto zum Prospekt: “…immer mit Blick auf die Viertausender der nächsten Tage”. Diese Felswand, die Ostwand des Monte Rosa-Massivs, ist nach Matthias’ Aussage die höchste in den Alpen.
APS2/15. Man mag es kaum glauben, aber ihr seht richtig: Burgi stopft gerade ein Loch in Matthias doch etwas mitgenommener Leggins. Vera schaut entspannt zu. Zu was ein Ruhetag doch alles gut sein kann.
KB1/14. Ein Blick zurück auf das Sesia-Tal, in dem die Pastore-Hütte liegt.
Originally Created: 08/20/2003 08:56:30 PM
Last Edited: 08/24/2003 06:36:05 PM
One thought on “Monte Rosa 2003: 5.-6. Tag: Alagna-Tal, Pastore-Hütte”
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